„Verantwortung übernehmen, einander helfen.“

31.08.2020 CJD Elze « zur Übersicht

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel betraten am Samstag die 82 neuen Fünftklässler und Fünftklässlerinnen nervös die Sporthalle der CJD Christophorusschule. Endlich sollte es losgehen, ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Wie würden sie sein, die neuen Klassenkameraden, die neuen Lehrer? Mit fröhlichen Klängen des Liedes „Geh aus mein Herz und suche Freud“ auf dem Klavier eröffnete Musiklehrerin Gerlinde Wunder die Feierlichkeiten zur Einschulung. Anschließend begrüßte Religionslehrer Jens Hohmann alle Anwesenden herzlich. Er betonte, dass in diesen besonderen Zeiten alles ein bisschen anders wäre. Anstatt einer gemeinsamen Feierstunde für alle neuen fünften Klassen, musste die Veranstaltung in zwei Teile geteilt werden, und so wurden zunächst die Klassen 5a und 5b, zwei Stunden später dann die Klassen 5c und 5d, feierlich willkommen geheißen. Auch konnten nur maximal bis zu vier Familienmitgliedern pro Schüler der Einschulung beiwohnen und selbst auf die Beiträge des allseits beliebten Christophoruschors musste verzichtet werden. Dennoch war es den Verantwortlichen gelungen den neuen Schülern und Schülerinnen und ihren Familien einen würdigen Start an der Schule zu ermöglichen. So hatte man kurzerhand aus der Not eine Tugend gemacht und anstatt des Christophoruschors hatte sich spontan ein Quartett für das Segenslied gefunden. Und während mit ausreichend Abstand zum Publikum und zueinander Superintendent des Kirchenkreises Hildesheimer Land - Alfeld , Christian Castel, Oberstufenkoordinator Hinrich Diekmann und Jens Hohmann unter der Begleitung von Gerlinde Wunder ein irisches Segenslied vortrugen, wurden alle Anwesenden ermuntert, unter ihren Mund-Nasen-Bedeckungen fleißig mitzusummen. In seiner Begrüßung sprach Jens Hohmann den Namensgeber der Schule an, den heiligen Christophorus. Der Legende nach war Christophorus ein großer, bärenstarker Mann, der auf der Suche nach dem mächtigsten Mann der Welt war, denn nur ihm wollte er mit seinen übermenschlichen Kräften dienen. Auf seiner Reise begegnete er an einem Fluss einem Fährmann, dessen Fähre kaputt war. Christophorus bot an, die Menschen selbst über den Fluss zu tragen. Nach einigen Jahren bat ein kleines Kind um Hilfe bei der Überquerung. Christophorus half ihm gern, wunderte sich aber, denn das Kind auf seinen Schultern schien mit jedem Schritt schwerer zu werden und nur mit letzter Kraft schaffte er es ans andere Ufer. Als er sagte, dass es ihm schien, als hätte er mehr als die Last der Welt auf seinen Schultern getragen, erwiderte das Kind, das dem auch so gewesen sei. Es gab sich zu erkennen als Christus, der die Schuld der Menschen auf sich genommen hatte. Und so ist Christophorus bis heute der Schutzpatron der Reisenden. Auch den neuen Fünftklässlern und Fünftklässerinnen soll Christophorus zur Seite stehen, wenn sie diesen neuen Lebensabschnitt beginnen. „Er möge euch sicher durch die Ungewissheit führen“, wünschte Hohmann. Herr Superintendent Castel griff in seiner Ansprache ebenfalls den heiligen Christophorus auf. Castel äußerte Skepsis, was die Bereitschaft der Menschen betrifft, die Last eines anderen zu tragen. Die Lasten anderer mitzutragen sei, bei kleineren Belangen, wohl vorhanden, sobald es jedoch lästig würde, schwände die Bereitwilligkeit. Als Beispiel erwähnte er das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes, das vielen lästig erscheint, jedoch notwendig sei. Er äußerte Verständnis für die Sehnsucht nach Normalität, warnte aber davor die Pandemie zu ignorieren oder gar zu leugnen. Der Superintendent betonte, dass Christophorus bereit war, anderer Last zu tragen. Er schlug die Brücke zu den neuen Schülern und Schülerinnen und appellierte, dass eine gute Gemeinschaft nur funktioniere, wenn alle bereit wären ihren Teil beizutragen, Verantwortung füreinander übernähmen, Lasten teilten und mittrugen. Stark könnten sie nur sein, wenn sie einander helfen und unterstützen. Zu guter Letzt wünschte er den neuen Klassen, dass diese Haltung in der Klassengemeinschaft spürbar würde und segnete die Anwesenden. Jens Hohmann, zwei Patinnen der Fünftklässler und Alexandra Heinze sprachen Fürbitten für die Kinder, Lehrkräfte und Eltern und gemeinsam beteten alle Anwesenden das Vaterunser. Monika Gerdemann, frischgebackene Direktorin der CJD Christophorusschule stellte sich vor und verriet den neuen Schülern und Schülerinnen, dass sie genauso nervös sei wie sie, denn auch für Frau Gerdemann sei es die erste Einschulung als Direktorin. Aber sie versicherte ihnen ebenso, dass sie gemeinsam die Aufregung der nächsten Stunden, Tage und Wochen gemeinsam in den Griff bekämen. Dabei würden nicht nur die Lehrer und Lehrerinnen, sondern auch die Paten, Schüler und Schülerinnen des 9. Jahrgangs, helfen. Und dann war es endlich soweit. Die Klassenlehrerteams kamen nach vorn, um ihre Schüler und Schülerinnen aufzurufen. Endlich hatte man Gewissheit, in welcher Klasse man war und – was noch viel wichtiger war – wer noch. Gemeinsam mit ihren Klassenlehrern gingen die Fünftklässler und Fünftklässerinnen in ihre Klassenräume. Währenddessen konnten sich die Eltern und Familienangehörigen noch bei kleinen Snacks und Getränken mit der Schulleitung oder anwesenden Lehrkräften unterhalten, sich über das vielfältige Angebot der Ganztagsschule oder die Projekte des Fördervereins informieren und Produkte des Schülerladens erwerben. Mit vielen Eindrücken verließen schließlich alle das Gelände und die neuen Schüler und Schülerinnen freuten sich schon riesig auf ihren ersten Schultag am Montag.